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Lesezeichen [ Kontakt Info QR-Code Gästebuch ]Fr 6 Okt 2017 18:37:17


 Café BilderBuch.Berlin.Pressespiegel.
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Wer ist Gabi?
BERLINER ZEITUNG / MARKUS WÄCHTER 

Talkshow in der guten Stube der Akazienstraße. Heute steht die Chefin des Café BilderBuch, Adelheid Gehringer, Moderator Frank Sandmann Rede und Antwort.


Wer ist Gabi?

Moderator Frank Sandmann holt Bewohner der Schöneberger Akazienstraße zum Kiez-Talk auf die Bühne

VON BIRGIT ELTZEL

Eigentlich wollte Frank Sandmann nur Brötchen kaufen, damals vor 13 Jahren. Da war der aus Westfalen stammende, diplomierte Medienwissenschaftler, Moderator und Schauspieler gerade in die Schöneberger Akazienstraße gezogen. Die Antwort der Verkäuferin: "Det heißt Schrippen". Er pampte zurück, sie lachte. "Daraus entstand eine Freundschaft", erzählt der 44-Jährige. Er erfuhr von der Familie der Frau, von ihren Hobbys, von ihren Sorgen. Und dass sie Gabi heißt.

Jene Gabi fiel ihm ein, als Frank Sandmann 2010 auf der Moderationsakademie von Carmen Thomas, die 1973 als erste Frau eine Sportsendung im deutschen Fernsehen moderierte und durch ihren legendären Versprecher "Schalke 05" bekannt wurde, die Idee einer Talkshow entwickelte. Der Titel stand schnell fest: "Wer ist Gabi?" Denn Sandmann wollte Leute aus seinem Kiez auf die Bühne holen, Leute wie Gabi. Oder die gutgelaunte Kassiererin aus dem Aldi in der Kaiser-Wilhelm-Passage, vielleicht auch den Mann, der immer bestens gekleidet, aber stets allein in einem der Cafés der "Akazie" sitzt. "Man kennt sich vom Sehen, aber man weiß wenig voneinander", sagt er. Das will er ändern.

Seit Oktober lädt Sandmann einmal monatlich am Dienstagabend ins Café Bilderbuch ein, die gute Stube der Akazienstraße. Die ist behaglich ausgestattet mit zusammengewürfelten Möbeln und Bücherregalen, Frühstück gibt es bis zum Abend. Die Wirtin Adelheid Gehringer kümmert sich aber auch um den geistigen Hunger der Gäste. Nicht nur, dass sie stets ausreichend Bücher und Zeitungen vorrätig hat, sie hat auch selber zwei Romane geschrieben. Die spielen ebenfalls im Kiez, der mit seiner Mischung von Studenten und Intellektuellen, aber auch von Geringverdienern, Migranten und Lebens- und Überlebenskünstlern aller Art noch immer ein wenig 80er-Jahre-Feeling bietet.

Sie sei begeistert gewesen von Sandmanns Idee, sagt Gehringer, die im Café und in der vor kurzem ausgebauten Beletage selbst Veranstaltungen wie Flohmärkte, Tanztees und Lesungen organisiert. Zweifel, ob die Kiez-Talkshow laufen würde, verflogen schnell. Die erste Veranstaltung war gut besetzt, im Dezember mussten wegen Überfüllung Leute weggeschickt werden.

Vielleicht liegt es an der Erkennungsmelodie, die Sandmann anstimmt: "Für Gabi tu' ich alles". Den Schlager kann man laut mitsingen - am Klavier begleitet Volker Sondershausen, der Bühnenpartner der Entertainerin Desirée Nick. Vielleicht liegt es an den Gästen, gerade weil sie keine Stars sind oder je welche werden wollen. "Der Bezirksschornsteinfeger hat den Saal gerockt", sagt Sandmann. Drei Interviewpartner hat er je Show, mit jedem spricht er 15 Minuten. Ob das Gespräch länger dauern soll, können die Zuschauer mit einer CD bestimmen - "auch die heißt Gabi", sagt Sandmann. Zeigt das Publikum die mit Häusern aus der Akazienstraße bedruckte Seite, geht das Gespräch weiter. Es geht meistens weiter.

Gabi aus der Bäckerei hat Sandmann allerdings noch nicht vor dem Mikro gehabt. Trotz Berliner Mundwerk, sie traut sich nicht. Heute Abend wird Wirtin Gehringer ausgefragt und der Besitzer vom Schuhladen gegenüber. Auch eine Frau von einem Verein kommt, der Kindern alleinerziehender Mütter Paten vermittelt. Die ist zwar nicht aus dem Kiez. "Dafür einer der Paten", sagt Sandmann: "Nämlich ich."


Wer ist Gabi?", Talkshow mit Musik, heute, 20 Uhr, Café Bilderbuch, Akazienstraße 28, Eintritt frei.


CD-Foto (nur in der Printausgabe): Die Scheibe gibt's gratis beim Schöneberger Kiez-Talk: Zeigen die Gäste die bedruckte Seite der CD hoch, wollen sie, dass ein Gast länger vom Moderator befragt wird. Wird die silberne Seite gezeigt, soll es weitergehen im Programm mit Musik.

Quelle: Berliner Zeitung, 11. Januar 2011, S. 22.

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Der Inhalt dieser Seite wurde am 22.05.2016 um 15.58 Uhr aktualisiert.
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